Großstädters Landtraum: Das perfekte Ferienhaus

Německo

Großstädters Landtraum: Das perfekte Ferienhaus
NORD- UND OSTSEE

Nah am eigenen Zuhause, gut erhalten, gut zu vermieten: Das perfekte Ferienhaus zu finden ist nicht leicht. BELLEVUE-Autor Helge Sobik ist es gelungen. Er erzählt von der Suche – und beweist, dass solche Schmuckstücke wirklich zu finden sind
 
Eigentlich konnte es nicht klappen. Weil ja jeder genau das sucht: ein Reethaus, gern alt, aber möglichst gut in Schuss. Dazu in Dorfrandlage, herr­lich still und zugleich gut zu erreichen, inmitten möglichst schöner Landschaft, bezahlbar außerdem. Mit zwei Worten: Großstädters Landtraum. Und, um die Sache noch zu verkomplizieren, vor der eigenen Haustür: nicht mehr als eine halbe Autostunde entfernt, damit es möglich ist, die künftige Vermietung des Reethäuschens selbst in die Hand zu nehmen und sich kümmern zu können.

Um es vorwegzunehmen: Es hat geklappt! Wenn auch nicht sofort. Zwei Jahre dauerte die mehr oder weniger intensive Suche, bis dann ganz plötzlich das Objekt der Träume gefunden war – eines, das fast all die vielen Wunschkriterien erfüllt. Einzig der Preis hätte natürlich gern noch ein bisschen günstiger sein dürfen.
 
       


Pronstorf liegt in der Holsteinischen Schweiz, ca. 25 km von der Ostseeküste entfernt. Das örtliche Gut ist Spielstätte des Schleswig-Holstein Musik Festivals

Um die 180 Jahre ist es alt: ein Fachwerkhaus bei Pronstorf am Südrand der Holstei­nischen Schweiz. Vor gut 20 Jahren wurde es saniert. Damals bekam es eine neue Reetein­deckung spendiert, dazu Gasheizung, Dämmung, einige neue Fenster. Auch die beiden Bäder wurden komplett erneuert – das eine mit Wanne, das andere mit Dusche –, und das Obergeschoss wurde ausgebaut. Aus ursprünglich 70 Quadratmetern sind damals rund 130 geworden, verteilt auf zwei Wohneinheiten.

Nun ging es darum, das Haus neu zu interpretieren, den Charme in eine neue Zeit hi­nüber­zuretten und das aufzuholen, was in den letzten zwei Jahrzehnten liegen geblieben war. Es ist geschafft: Das Haus ist jetzt „wiedervereinigt“. Oben und unten sind Durchbrüche entstanden, wurden tragende Balken unterstützt, Heizungsrohre um­verlegt. Zwei extrem steile Treppen wurden beseitigt, die Deckenöffnungen dort geschlossen, an geeigneterer Stelle eine länger gezogene Treppe neu geschaffen, eine Toilettentür dafür über Eck vom Zimmer zum Flur versetzt. Und ziemlich viel Elektrik musste erneuert werden. Das Obergeschoss ­erhielt Deckenlampen, die Küche einen Starkstromanschluss. Wo es früher nur zwei Herdplatten gab, hat nun eine Ein­bau­­kü­che ihren Platz gefunden, maßgefertigt in Hellblau. Und wo vorher Fischgrätparkett lag, spannen sich nun weit passendere Eichendielen über den Fußboden.
 

 
Was am meisten Freude bereitet? Zu erleben, dass dieses Haus jeden, egal ob Handwerker oder Matratzenlieferant, irgendwie berührt und dass absolut jeder, der durch die Tür tritt, etwas Nettes sagt. Was am meisten Spaß machte? Die Möbelstücke, Lampen und Farben auszusuchen, die diese Atmosphäre unter­strei­chen. Und das Haus während der Renovierung wachsen, die gestalterischen Ideen reifen zu sehen. Mal sehen, was ab Juni die ersten ­Fe­riengäste sagen werden.

Mein Lieblingsplatz nach all der Arbeit? Schwierige Frage. Entweder im Obergeschoss im Sessel in der Gaube mit Blick über den Bauerngarten und die Felder. Oder unten in dem Zimmer mit den zwei burgunderroten Wänden, den hellgrau lackierten Fachwerkbalken und dem alten Ofen – und dem Blick hinaus in den Obstgarten. Hauptsache irgendwo hier.

Zdroj: Helge Sobik, 01.03.2013



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